Die Entstehung der Marke LEGO

LEGO, eine beispiellose Erfolgsgeschichte aus Dänemark: die Entstehung der Marke LEGO
1932 eröffnete der dänische Schreiner Ole Kirk Christiansen in Billund eine kleine Werkstatt, in der er zusammen mit seinem Sohn Godtfred Holzspielzeuge herstellte. Da in der Weltwirtschaftskrise die Nachfrage nach Spielzeugen einbrach, fertigte Christiansen zwischenzeitlich auch Bügelbretter, Hocker, Trittleitern und andere Alltagsgegenstände. Trotz der anhaltend schwachen Konjunkturlage, konnte Christiansen Leute einstellen, weil er die Produktion steigerte. Folglich entschloss er sich, seinem Unternehmen einen Namen zu geben. Letztendlich entschied er sich für die Bezeichnung LEGO, denn der dänische Ausdruck „leg godt“ bedeutet auf Deutsch „gut spielen“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb LEGO eine der ersten Kunststofffabriken in Dänemark. Schrittweise ersetzte das Unternehmen das Holz in seinen Spielzeugen durch das neue Material. Obwohl die Kunden das Spielzeug aus Holz und Metall anfänglich bevorzugten, erkannte Christiansen das enorme Potenzial von Kunststoff. Aus dem Material ließen sich Bausteine fertigen, auf deren Oberseite Stifte angebracht wurden. Im Innern waren die Bausteine hohl und verfügten über Röhren. Die Stifte eines Steins passten perfekt in die Röhren eines anderen, sodass man die beiden verbinden konnte.
Auf diese Weise entstand eine stabile Konstruktion, die mit hölzernen Bausteinen nicht zu erreichen war. Für die Konstruktion mit Bausteinen in unterschiedlichen Größen meldete die Firma Ende der 50er-Jahre ein Patent an. Bis heute lassen sich die ersten LELO-Sets mit den neusten Produkten des Spielzeugherstellers kombinieren, weil das ursprüngliche Patent nie abgeändert wurde. Nachdem das Lagerhaus mit dem Bestand an Holzspielzeug im Jahr 1960 ausgebrannt war, beschloss LEGO, die Fertigung komplett auf Plastik umzustellen.
Die Grundlage des heutigen Erfolgs
Seit 1964 bestehen die Bausteine aus Acrylnitril-Butadien-Styrol oder ABS-Kunststoff, denn diese Materialien sind ungiftig. Darüber hinaus bestechen die Materialien durch eine hohe Widerstandsfähigkeit. Daher zeichnen sich die LEGO-Steine durch eine besonders lange Lebensdauer aus. In den 60er-Jahren erweiterte die Marke ihre Bausteine um weitere Kunststoffteile, wie etwa Plastikräder. Diese Neuerung erlaubte dem Unternehmen, ein unendliches Sortiment an Spielzeugen zu kreieren. In der Folge brachte Lego die ersten kompletten Sets auf den Markt. Diese umfassten alle Teile und die Anleitungen, die die Kunden benötigten, um zum Beispiel ein Gebäude oder ein Fahrzeug zu bauen.
Gegen Ende der 60er-Jahre lancierte das Unternehmen eine komplett neue Produktlinie. Unter dem Namen Duplo verkaufte die Firma Spielzeug-Sets, die speziell für Kleinkinder entwickelt wurden. Die Duplo-Bausteine ähnelten zwar den LEGO-Teilen, waren aber deutlich größer, sodass auch 5-Jährige und Jüngere problemlos damit spielen konnten. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Einführung von exklusiven Sets. Diese Bausätze verkauft LEGO mindestens für eine gewisse Zeit ausschließlich über seinen Online-Shop und in seinen Brand Stores direkt an den Endkunden. Manche der Sets findet man später bei Händlern, wie Amazon oder Galeria Kaufhof, während die anderen Bausätze exklusiv vom Spielzeughersteller vertrieben werden und daher später möglicherweise zu einer Rarität werden.
Darüber hinaus entwickelte sich seit dem Erfolg von LEGO eine Gemeinschaft von Menschen, die die Spielzeuge sammeln. Einerseits zählen zu dieser Gemeinschaft Personen, die Spaß daran haben, die Sets zusammenzubauen oder eigene Kunstwerke zu erschaffen. Zur Gemeinschaft gehören andererseits auch Personen, die die LEGO-Bausätze als Wertanlage nutzen. So kostete das Set des Taj Mahals im Jahr 2008 250 Euro. Derzeit liegt der Marktwert dieses Bausatzes bei rund 2.500 Euro. Mit diesen Innovationen legte die Firma den Grundstein für den heutigen Erfolg. Beispielsweise werden pro Sekunde in mehr als 140 Ländern rund um den Globus schätzungsweise sieben LEGO-Sets gekauft